Das kostet uns Übergewicht und Adipositas
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Übergewicht und Adipositas als ein der größten Gesundheitsrisiken charakterisiert. Neben den gesundheitlichen Problemen jeden einzelnen von dieser Krankheit betroffen ist, gibt es auch erhebliche finanzielle Auswirkungen für jedes Land. Allein in der Europäische Union haben ca. ein Drittel der Kinder Übergewicht bzw. Adipositas.
Gesundheitsökonomen haben die Kosten (direkten, indirekten und intangiblen Kosten) im Rahmen von vielen Studien genau analysiert.
Zu den direkten Kosten gehören die Inanspruchnahme von medizinischen Versorgung / Behandlung von Übergewicht und Adipositas sowie ihre Begleit- und Folgeerkrankungen. Aus Gesellschaftsperspektive belaufen sich die direkten Kosten, in den alle mit der Kasse abgerechneten Leistungen inkl. Krankengeld, Rehabilitation und Pflegekosten für Adipositas und die Begleit- und Folgeerkrankungen von Adipositas einberechnet wurden, auf rund 29,39 Mrd. Euro im Jahr. Dahinter stecken zahlreiche Gründe. Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Knochenproblemen werden vielfach durch Übergewicht und Adipositas verursacht. Besonders stark sind die Auswirkungen von Übergewicht und Adipositas auf die Erkrankung an Diabetes. 70 % dieser Erkrankung sind darauf zurückzuführen.
Unter den Indirekten Kosten wird der gesellschaftliche Produktivitätsverluste verstanden. Dazu gehören die Kosten, die aufgrund verlorener Arbeitstage und eingeschränkte Produktivität am Arbeitsplatz entstehen. Die indirekten Kosten werden auf 33,65 Mrd. Euro im Jahr berechnet. Aus der Lebenszeitperspektive eines/einer Betroffenen sind in Deutschland durchschnittlich Aufwendungen des Gesundheitswesens für jeden adipösen Mann bzw. jeder adipösen Frau von zusätzlich 166.911 € bzw. 206.525 € notwendig.
Vlatko Boshkov
Universität Greifswald, Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Gesundheitsmanagement Studiengang M.Sc. Health Care Management